Motorradfahrten - Schottland - Motorradfahrten

Wir treffen uns um die Mittagszeit in Amsterdam-Ijmuiden zum gemeinsamen Kaffee, bevor es dann geschlossen im Fährhafen von Amsterdam-Ijmuiden auf die Fähre nach Newcastle geht, die um 17:30 Uhr ablegen wird. Nach ca. zwanzig Stunden auf See erreichen wir am Vormittag des folgenden Tages Newcastle.

Nach einem ausgiebigen Frühstück   beginnt der heutige Tag eher unspektakulär. Die ersten 50 Kilometer legen wir   auf größeren Straßen nebst einer Autobahnpassage zurück, da die direkte   Umgebung von Edinburgh eher unscheinbar und von vielen Ortsdurchfahrten   geprägt ist. Wir erreichen nach 50 Kilometern das erste optische Highlight   des Tages: die Kelpies. Diese jeweils 30 Meter hohen Skulpturen wurden von   dem Bildhauer Andy Scott entworfen und symbolisieren die Rolle der Pferde in   der schottischen Geschichte und Industrie, insbesondere in Bezug auf   Wasserwege und die Arbeit in der Landwirtschaft. Nicht zu übersehen und sehr   eindrucksvoll. Und wenn wir schon in Falkirk sind, dann schauen wir   auch gleich noch beim Fallkirk Wheel vorbei, dem einzigen rotierenden   Schiffshebewerk der Welt. Ein "kleiner" technischer Leckerbissen   der besonderen Art. Die nächste Pause erfolgt dann in   Killin in einem kleinen Kaffee an der Brücke der Donnach Falls.Von hier bis   zu unserem Tagesziel dem 3-Sterne-Hotel in Pitlochry sind es noch 60 km.    Am frühen Abend schließt sich dann eine kleine Führung durch die   örtliche Whisky Distillerie mit Verkostung an. Die schottischen   Spezialitäten auf der Abendkarte unseres Hotels sind   bemerkenswert gut und runden somit den zweiten Fahrtag kulinarisch wunderbar   ab.

Nach einem ausgiebigen Frühstück   verlassen wir unser schönes Hotel und fahren nach Nordwesten in Richtung   Ballater. Nach Braemer biegen wir links Richtung Speyside ab. Die kleine   Straße führt uns über karge Landschaften und vermittelt uns einen ersten Eindruck   der Highlands bis in die Speyside nach Dufftown, wo sich die Glennfiddich   Distillerie befindet. Hier machen wir eine kurze Pause und fahren dann   südwestwärts Richtung Stonehaven. An der Waterfront befindet sich hier das   über alle Grenzen bekannte The Bay, ein Fish and Chips Imbiss der besonderen   Art. Das heutige Abendessen werden wir je nach Gusto entweder hier am Strand   in Form von köstlichstem Fastfood einnehmen oder aber wie lassen uns abends   im Restaurant unseres 4-Sterne-Hotels in   der Nähe von Aberdeen verköstigen. Das entscheiden wir nach Wetterlage,   Hunger und Befindlichkeiten dann gemeinsam spontan vor Ort.  

Heute erwartet uns das erste   Highlight gleich nach der ersten Stunde Fahrzeit. Nachdem wir Aberdeen in   Richtung Norden umfahren haben, gibt es bereits nach kurzer Fahrzeit die   erste längere Pause am Strand von Newburgh. Wir lassen die Motorräder am   Strandparkplatz stehen und laufen circa 300 bis 500 Meter zum Wasser. Hier   erwarten uns Robben die sich im Wasser tummeln oder am Strand faulenzen. Es   gibt keine Garantie sie zu sehen, die Wahrscheinlichkeit ist aber immens   hoch. Was soll ich sagen, ein Foto-Stop der besonderen Art.  Da die Tour   heute kürzer ist, haben wir alle Zeit der Welt die Natur zu genießen. Einmal   aufgebrochen folgen wir der Küste  bis Cullen, wo uns unserer Hotel am   Rande der Cullen Bay schon erwartet. Das Hotel bietet einen hervorragenden Ausblick über das Meer und besticht durch   schöne Zimmer und leckeres Essen.

Wir verlassen Cullen um uns heute   gemütlich über kleine Sträßchen durch die Speyside im großen Bogen Richtung   Inverness treiben zu lassen. Liebliche Landschaften und kleine Strassen   prägen heute das Fahrerlebnis. Nach der Speyside, machen wir noch eine kleine   Pause in einem der hier ansässigen Castles und genießen das   schöne Café im Innenhof. Danach geht es weiter Richtung Inverness.   Doch bevor wir Inverness passieren, wollen wir noch die Gelegenheit nutzen am   Wohnort von Nessy vorbeizuschauen. Diese wird sehr wahrscheinlich nicht zu   Hause sein, aber ein Blick über Loch Ness ist den Abstecher sicher wert. Kurz   bevor wir auf Loch Ness stoßen, machen wir an einem kleinen Wasserfall halt,   dessen Anblick man sich aber erst erlaufen (10 Minuten aber steil) muss.   Alternativ lässt es sich hier im lokalen Café auch gut bei Shortbread und   einer Tasse Tee auf die Wanderwilligen warten. Danach befahren wir die   Uferstraße von Loch Ness und machen am Ufer den obligatorischen Foto-Stop.   Von hier ist es nicht mehr weit bis zu unserem Hotel in   Alness - was für ein schöner Fahrtag!

In Alness beginnt bereits die   NC500, aber noch ist es nicht soweit. Das Stück an der Ostküste ist nicht so   spektakulär wie man es erwarten könnte. Stattdessen wählen wir unseren Weg   bewusst durch das karge Inland Richtung Norden und genießen die Highlands mit   ihrer sehr besonderen Ausstrahlung in vollen Zügen auf unserem Weg nach   Norden. Nach der Mittagspause in Altnaharra biegen wir nach Osten ab und   folgen dem Loch Navet bis wir uns wieder nach Norden Richtung Thurso wenden.    Wir erreichen die nordöstliche äußerste Spitze Schottlands bei John   o´Groats am späteren Nachmittag. Unser schönes Hotel liegt   keine 20 Kilometer entfernt an der Küste und wartet mit schönen Zimmern und   leckerem verdienten Abendessen auf uns.

Unsere heutige Etappe: die NC500   bis Ullapool. Wobei wir ein bisschen pfuschen werden, weil wir den schönsten   aber auch schwierigsten Teil dieser Route am morgigen Tag in aller Ruhe   absolvieren werden. Und doch brechen wir heute ein wenig früher auf, da uns   ein sehr voller Fahrtag mit einigen Stopps erwartet.  Zunächst folgen   wir der Küstenstraße NC500 Richtung Tongue und Durness. Hier gibt es die   erste Kaffeepause im Café Cocoa Mountain. Anschließend werden wir   uns die Höhle Smoo Cave anschauen, der Abstieg ist relativ leicht zu   bewältigen und wird mit einem großartigen Wasserfall in der frei zugänglichen   Höhle belohnt. Dann geht es weiter auf der NC500 Richtung Süden bis nach   Tarbet, einem Örtchen am sprichwörtlichem Ende der Welt. Was wollen wir hier?   Fisch essen vom Allerfeinsten, oder anders ausgedrückt: So können   Mittagspausen auch aussehen. Nach dem Essen geht es weiter bis Kylesku wo wir   eine kleine Bootsfahrt mit Aussicht auf Robben und den höchsten Wasserfall   des Vereinigten Königreiches gebucht haben. Von hier sind es noch 50   km bis Ullapool,  wo wir zwei Nächte bleiben   werden.    

Der achte Tag soll uns ein wenig   Entspannung bringen und steht zur Allgemeinen Verfügung. Wer möchte kann sich   dem Guide anschließen, der den schwierigen aber sehr schönen Teil der NC500   in einer kleine Runde abfahren wird. Diesen haben wir gestern aus Zeitgründen   nicht befahren können. Die kleine aber sehr spektakuläre Runde schließt Loch   Niver und Drumbeg ein und führt über Achterbahn-ähnlichen Single Track Roads   direkt an der Steilküste entlang. Wer sich hierzu entschließt sollte sein   Motorrad auch unter extremen Bedingungen beherrschen können, hier sind   Steigungen und Gefällstrecken von mehr als 25 Prozent in Kombination mit   Spitzkehren und Anfahren am Berg zu meistern.  Diejenigen die   stattdessen ein bisschen körperliche Bewegung und Stille suchen sowie   Interesse an der Natur und insbesondere der Vogelwelt haben, können auf   eigene Faust die Insel Handa erkunden. Die Anreise hierhin dauert mit dem   Motorrad circa eine Stunde, mit einer kleinen Schlauchboot-Fähre setzt man   auf die über die Grenzen hinaus bekannte Naturschutzinsel über. Der Ausflug   nimmt circa einen halben Tag in Anspruch. Alternativ kann man aber auch   wunderbar im Hotel entspannen oder sich Ullapool mit seinem Fähr- und   Yachthafen anschauen.

Nach dem schönen entspannten Tag   gestern erwartet uns heute wieder ein ausgefüllter Tag auf zwei Rädern. Wir   brechen früh auf und verlassen Ullapool in südlicher Richtung. Das erste Ziel   ist der Apple-Cross Pass. Wir werden vor der Auffahrt einen Stopp in einem   schönen Café machen. Auf der Rückfahrt kommen wir wieder hier   vorbei, so dass diejenigen die den Pass auslassen möchten hier gemütlich bei   einer Tasse Tee oder Kaffee auf die Rückkehr der Gruppe warten können. Dem   Apple Cross Pass sagt man ein gewisse Gefährlichkeit nach, insbesondere bei   schlechten Wetterbedingungen, sodass wir unter Umständen vor Ort entscheiden   werden, diesen Programmpunkt aus Sicherheitsaspekten zu   überspringen. Wir unternehmen anschließend noch einen Schlenker nach   Dornie mit Stopp am berühmten Eilean Donan Castle zu besuchen. Wenn das kein   Fotomotiv ist, weiß ich auch nicht. Von hier geht es dann über eine Brücke   auf die Insel Skye, die größte und bekannteste der Inseln der Inneren   Hybriden. Wir bleiben hier im unteren Teil von Skye, wo uns  das beste Hotel  auf unserer Tour in Calligarry erwartet.    

Von Calligarry geht es   morgens mit der Fähre zurück aufs Festland und weiter in südöstliche   Richtung. Nach einer gemütlichen Fahrt passieren wir Fort William. Von hier   startet der „Jacobite Steam Train“, besser bekannt als der Hogwarts Express   aus den Harry Potter Filmen.    Allerdings ist der Betrieb zur Zeit wegen Sicherheitsmängeln   ausgesetzt. Weiter in Richtung Süden durchfahren wir einen der schönsten und   gleichzeitig der tragischsten Orte Schottlands: Das in jüngster Zeit durch   den Bond Film „Sky Fall“ bekannte Tal bei Glen Coe. Hier trägt die phantastische   Landschaft für immer die Erinnerung an eines der grausamsten Kapitel der   Clan-Kriege, das Massaker von 1692, in sich. Unsere Tour führt uns weiter über   Tarbet nach Dumberton, vorbei an einigen Seen und oft am Wasser entlang. Hier   finden wir abends unser schönes kleines Hotel Queen oft he Loch und leckeres   schottisches Essen vor.  

Auf dem vorletzten Tourtag   umfahren wir den Großraum Glasgow weiträumig und lassen uns über kleine   Straßen Richtung Süden und Osten treiben. Dieser Fahrtag verläuft wenig   spektakulär und bringt uns nach Harwick zu unserem letzten Hotel  auf der Tour.

Nun erwartet uns das letzte Stück   auf der linken Straßenseite. Wir verlassen das Hotel und fahren über kleine   Straßen zurück nach Newcastle wo unsere Fähre bereits auf uns   wartet. Auf den letzten Kilometern wechseln wir auf Schnellstraßen damit   wir uns nicht durch die Stadt und Ampelanlagen quälen müssen. So wie die   Reise begonnen hat, endet sie auch, mit einer wunderschönen Fährüberfahrt   nach Amsterdam.

Nach dem Frühstück auf der Fähre   legen wir am Morgen wieder   in Amsterdam-Ijmuiden an. Planmäßiges Einlaufen in Ijmuiden   wird um 10:00 Uhr sein. Hier endet unsere Tour und die rechte   Straßenseite hat uns wieder. Knapp zwei Wochen schottische Highlights und   atemberaubende Natur sowie leckeres schottisches Essen liegen hinter uns. Die   Seele wird wohl bei dem ein oder anderen noch ein bisschen brauchen bis   sie nachkommt. Am Hafen nehmen wir Abschied von Euch und Ihr tretet   Eure individuelle Rückreise an.